Leiden Menschen, die im Ausland leben, unter anderen psychischen Problemen als andere Menschen?
Menschen, die im Ausland leben, haben keine anderen psychischen Probleme als die übrige Bevölkerung, aber sie werden möglicherweise erst viel später erkannt. Weit von den Menschen, die ihnen wichtig sind, entfernt zu sein, allein in einem fremden Land, und Schwierigkeiten zu haben, Hilfe in der eigenen Muttersprache zu finden, kann verhindern, dass die Betroffenen die Art von psychologischer Unterstützung bekommen, die sie zu Hause erhalten würden.
Außerdem ist da die Frage der mentalen Repräsentation. Wenn man aus beruflichen Gründen ins Ausland geht, wird dies als leistungsorientierte Unternehmung wahrgenommen, die dem Betroffenen viel abverlangt. Egal, ob man für ein großes internationales Unternehmen oder eine humanitäre Organisation arbeitet oder ein studentisches Praktikum macht, der Umzug ins Ausland wird im Allgemeinen als sehr hohe Investition in eine neue Chance betrachtet. Einzugestehen, dass man Schwierigkeiten hat, ist nicht so einfach. Es wäre gleichbedeutend damit, Schwäche oder das eigene Versagen einzugestehen.
Die Probleme, mit denen Auswanderer heute am häufigsten zu kämpfen haben, sind innere Unruhe, Depressionen, Burn-out und Suchtprobleme (Alkohol, Drogen und verschreibungspflichtige Medikamente). Personen, die besonders schwierigen Situationen (Überfälle, Katastrophen, Unfälle, Entführungen usw.) ausgesetzt waren, werden auch wegen posttraumatischem Stress behandelt.